Seit dem 11. September 2001 hat sich die amerikanische Politik gegen den
Irak wieder verschärft (70% der US-Amerikaner glauben der Irak stecke direkt
oder indirekt hinter den Anschlägen auf das World Trade Center in New York).
Nach dem Bericht der UN-Waffeninspektoren, der von Hans Blix am 7. März 2003
vorlegt wurde,
wird sich zeigen, ob es zu einem erneuten Irakkrieg kommt. Im UNO Sicherheitsrat
stehen sich Befürworter und Gegner eines Krieges gegen den Irak unter Saddam
Hussein unversöhnlich gegenüber. Die Ständigen Sicherheitsratmitglieder
Frankreich und Russland haben derzeit ein Veto gegen eine weitere UN Resolution
angedroht. Präsident Bush hat bisher immer eine Entwaffnung des Iraks notfalls
im amerikanischen Alleingang angekündigt.
Die USA haben um den Irak etwa 250000 Soldaten zusammengezogen. Der
Kriegsaufmarsch kostet monatlich etwa 3- 4 Mrd. Dollar.
Präsident Bush hat Saddam Hussein am 17.3.2003 ein 48 Stunden Ultimatum zum
Verlassen des Iraks gestellt. Dies lief am 20.3.2003 um 02 Uhr MEZ
aus.
Wenige Stunden vor Ablauf des US-Ultimatums an den irakischen Machthaber
Saddam Hussein hat sich die amerikanisch- britische Militärmaschinerie in
Bewegung gesetzt.
Truppen rückten schon in die entmilitarisierte Zone zum Irak ein. Insgesamt
stehen 250.000 amerikanische und britische Soldaten in Kuwait und anderen
Golfstaaten bereit und warten auf den Einsatzbefehl.
Am Donnerstag, den 20.3.2003 02:15 MEZ hat Präsident Bush den
Angriff auf den Irak befohlen.
US-Militärs rechnen mit einem monatelangem Krieg. Es seien "bedeutende
Verstärkungen" der US-Truppen in dem Land notwendig, um einen Sieg
sicherzustellen. Schlechtes Wetter, lange Nachschublinien und harter Widerstand
gegnerischer Soldaten habe bereits zu einer weitgehenden Neueinschätzung der
Lage sowie einer Veränderung der Zeitplanung geführt.
17 Tage nach Beginn des Krieges im Irak hat sich die humanitäre
Lage in der Region deutlich verschlechtert. Noch sind große Flüchtlingsströme ausgeblieben,
doch die Zahl der Opfer unter der Zivilbevölkerung nimmt stärker zu. Offiziell
wurden bisher über 600 Zivilisten getötet und 10000 verwundet.
Am 9.4.2003 sind die amerikanischen Panzer ins Zentrum von Bagdad eingezogen
ohne auf militärischen Widerstand zu stoßen. Die USA wollen schon in der
kommenden Woche ein Treffen von Exil-Irakern und kommunalen irakischen
Vertretern einberufen, um über eine Übergangsregierung zu beraten.
Im Norden des Irak geht der Krieg weiter. Der Aufenthaltsort von Saddam
Hussein ist derzeit unbekannt. Es gibt Spekulationen über einen Aufenthalt des
Irakischen Führungsringes in Syrien.
Tikrit, die letzte Großstadt und Geburtsort Saddam Husseins, wurde von den
US-Soldaten eingenommen. Der Widerstand war nur noch gering. Allerdings ist weiter
Vorsicht geboten, da es immer noch kleine Widerstandsnester gibt und Selbstmord-Attentäter
das Leben der Soldaten bedrohen. Im Land ist die Lage gekennzeichnet von
Chaos und Anarchie. Es werden Krankenhäuser, Regierungsgebäude und Botschaften geplündert.
Die amerikanische Regierung bittet um Mithilfe von Freiwilligen, die für Ordnung in den
Städten sorgen soll.
Nach der Übernahme aller wichtigen Großstädte lies George W. Bush, in immer kürzeren Abständen, Verbalattaken gegen Syrien
folgen. Es wird vermutet das Syrien den irakischen Führern Unterschlupf bietet. Außerdem
vermuten die Amerikaner, dass Syrien chemische Waffen besitzt. Tony Blair äußerte, dass es
hierfür vielfältige Beweise gäbe. Diese wurden der Öffentlichkeit aber bisher nicht vorgelegt.
Die syrische Führung reagierte auf die Anschuldigungen der Amerikaner und Engländer nicht
mit verbalen Gegenattaken, sondern ließ verlauten, dass sie einer Inspektion ihrer Waffenarsenale
jederzeit zustimmen würde.
Sollten die Amerikaner einen militärischen Schlag gegen Syrien in Betracht ziehen, so würde dies
die arabischen Welt in Aufruhr versetzten. Diese Situation könnte dann auch für die Amerikaner
bedrohlich werden.
Mittlerweile hat US-Zivilverwalter Jay Garner seine Arbeit aufgenommen. Der ehemalige US-General leitet die Behörde für
den Wiederaufbau und humanitäre Hilfen (OHRA) und ist dem Befehlshaber für die US-Truppen im Land, General Tommy Franks,
unterstellt. Als höchste Priorität gilt die Versorgung des Landes mit Wasser und Energie.
In einer ersten Erklärung nannte Garner keinen genauen Zeitrahmen für seine Arbeit, er sagte "Wir werden hier bleiben,
solange es nötig ist, und wir werden recht schnell wieder gehen." Seine Arbeit soll solange dauern, bis eine irakische
Übergangsregierung die Aufgaben übernimmt. Experten warnen indes davor, die USA könnten das Machtvakuum im Land
unterschätzten.
Unterdessen ließen die Vereinten Nationen verlauten, bis auf weiteres keine Waffeninspekteure ins Land zu schicken. Die
Situation sei noch zu unübersichtlich und gefährlich.
Nach Jahrzehnten sind erstmals wieder Millionen Schiiten nach Kerbela gereist, um ihren heiligsten Feiertag zu begehen. Sie
huldigen ihren geistlichen Führern Imam Hussein und Imam Ali. Dies war ihnen im Saddam-Regime streng untersagt.
Neben der großen Freude über die Befreiung steigt bei den Pilgern aber auch der Unmut über die USA. Unter den Millionen
Schiiten hört man immer wieder anti-amerikanische Parolen. Die Probleme zwischen den USA und den Schiiten stammen u.a. aus
dem Jahr 1991. Damals hatten die Schiiten im Südirak einen Aufstand gegen das Saddam-Regime initiiert. Hierzu wurden sie von
den Amerikanern "angestachelt", die dann aber alsbald ihre Truppen abzogen. Infolgedessen wurde der Aufstand von Saddams
Truppen blutig niedergeschlagen.
Es bleibt zu vermuten, dass die US-Regierung auf Widerstand stoßen wird. Die Schiiten, die ca. 60% der irakischen
Bevölkerung ausmachen, werden einer von den Amerikanern angestrebten Demokratie wahrscheinlich ablehnend gegenüberstehen.
Sie wollen ihre neuerworbene Freiheit selbst verwalten und einen Gottesstaat errichten.
Am 2.5.2003 verkündete Präsident Bush das Ende der Hauptkampfhandlungen.
Inoffiziell ist damit der Krieg beendet.
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