zur Startseite
Aktuelle InformationenListe der KonflikteKartenKontakt sponsored by netZpunkt
Der Bürgerkrieg in Myanmar
Myanmar
Aktuelle Situation
Land und Leute
Geschichte
Ausblick
Links zum Thema
Quellen zum Thema

Flagge + Hymne Die Geschichte des Konfliktes

Myanmars frühe Geschichte ist von Einwanderungswellen verschiedener, aus Tibet und China stammender Völker geprägt, die den Irawadi entlang nach Süden zogen und von den sozialen und politischen Institutionen, die über den Seeweg aus Indien kamen, geprägt wurden. Die ersten Einwanderer waren die Mon, die wahrscheinlich um 3000 v. Chr. ankamen. Sie siedelten sich in Mittelbirma, im Irawadi-Delta und weiter östlich an der Küste des Golfs von Bengalen an. Sie errichteten Bewässerungssysteme und knüpften kommerzielle und kulturelle Kontakte mit Indien, hielten dabei aber auch eine lockere Verbindung mit anderen Mon-Zivilisationen im Tal des Menam in Siam (heute Thailand) aufrecht. Die Pyu folgten wesentlich später. Sie erreichten das Gebiet über das Westufer des Irawadi und gründeten im Jahr 628 n. Chr. ihre Hauptstadt in der Umgebung des heutigen Prome. Birmanen erreichten den Irawadi in der Mitte des 9. Jahrhunderts und gliederten die Pyu- und Mon-Reiche ein. Später kamen Einwanderungswellen der Shan und Kachin, die zusammen mit den Karen, den bereits in dem Gebiet ansässigen Bewohnern, eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Landes spielten.

Konfliktparteien und ihre Ziele:
In Myanmar handelt es sich um den Konflikt zwischen dem seit über 34 Jahren regierenden SLORG ("Staatsrat zur Wiederherstellung von Recht und Ordnung") (seit 1988 diktatorische Zustände) und der Opposition, welche für eine demokratische Staatsordnung und die Absetzung des Militärregimes kämpft. Angeführt wird die Opposition von der Friedensnobelpreisträgerin Aung san Suu Kyi (Mitglied der "Nationalen Liga für Demokratie"), die selbst die Tochter eines Generals ist.

Unabhängigkeit:
Am 4. Januar 1948, um 4:20, einer Uhrzeit, die von burmesischen Astrologen empfohlen worden war, wird über Yangon die burmesische Flagge gehisst und das Land erlangt formell die staatliche Unabhängigkeit. Erster Premierminister des neuen Staates ist U Nu, der in der nationalistischen burmesischen Studentenbewegung der 30er Jahre eine Rolle gespielt hatte. Schon in den nächsten Monaten stürzt Myanmar ins Chaos. Es kommt zu Rebellionen der Kommunisten und moslemischer Separatisten in Arakan.
Die Karen erklären am 5. Mai 1948 ihre Unabhängigkeit vom burmesischen Staat, die von der burmesischen Regierung allerdings nicht anerkannt wird. Seit dieser Zeit schwelt der Bürgerkrieg zwischen Karen und der burmesischen Armee. Erst 1951 gelingt es der Regierung unter U Nu mit militärischen Mitteln, das Land weitgehend unter ihre Kontrolle zu bringen. Innere Konflikte in der Regierungspartei veranlassen Premierminister U Nu 1958, den Verteidigungsminister und Generalstabschef der Armee, General Ne Win, mit der Bildung einer temporären Militärregierung zu beauftragen. Rebellionen der Kachin und Shan im Norden Myanmars erreichen 1961 einen vorläufigen Höhepunkt.
Am 2. März 1962 ergreifen Ne Win und eine Gruppe von Militärs in einem Putsch die Macht im Staate. Zahlreiche Politiker und Abgesandte der ethnischen Minderheiten, die sich zum Zeitpunkt des Putsches in Yangon aufhalten (da dort gerade eine Konferenz zur friedlichen Lösung ethnischer Konflikte abgehalten wird), werden verhaftet. Alle parlamentarischen Institutionen werden aufgelöst und durch einen 17köpfigen Revolutionsrat ersetzt.
Im April 1962 veröffentlicht die Militärregierung ein Kommunique unter dem Titel Der burmesiche Weg zum Sozialismus, in dem Myanmar als Staatsphilosophie ein Cocktail aus Marxismus und Buddhismus verschrieben wird. Ne Win und 20 seiner Gefolgsleute aus der burmesischen Armee treten 1972 von ihren militärischen Ämtern zurück und formieren eine Zivilregierung.
Am 3. Januar 1974 wird das Land in Sozialistische Republik der Union Burmas umgetauft und eine neue Verfassung wird in Kraft gesetzt. Die von Ne Win zuvor gegründete Burma Socialist Programme Party wird als einzige politische Partei zugelassen. Parteichef Ne Win übernimmt das neu geschaffene Amt des Staatsratsvorsitzenden und wird ausserdem Präsident. 1976 schlägt ein Putschversuch junger Offiziere fehl. In der Folge kommt es zu zahlreichen Hinrichtungen. Ne Win tritt 1981 als Staatspräsident zurück, bleibt aber Vorsitzender der Burma Socialist Programme Party, und der Mann, der im Hintergrund die Fäden zieht.


Seitenanfang