Bevölkerung:
Die einheimische Bevölkerung besteht vorwiegend aus mongoliden Ethnien. Über zwei Drittel sind "Myanmaren" (Birmanen), die mit den Tibetanern und Chinesen verwandt sind. Daneben bewohnen das Land noch mehrere einheimische Minderheiten mit jeweils eigener Sprache und Kultur. Die zahlenmäßig bedeutendsten darunter sind die Shan (neun Prozent), die Karen (sieben Prozent), die Mon (zwei Prozent), die Chin bzw. Tschin (zwei Prozent) und die Kachin bzw. Katschin (zwei Prozent). Jede dieser Gruppen bildet einen eigenen, zum Teil autonomen Staat (State). Die mit den Thai verwandten Shan leben vorwiegend an der Grenze zu Thailand; die Karen in Untermyanmar. Die Mon oder Mon-Khmer, die erste ethnische Gruppe, deren Einwanderung nach Myanmar bekannt war, haben ihren Hauptsiedlungsraum im Deltagebiet des Irawadi und vermischen sich allmählich mit der dort lebenden birmanischen Mehrheit.
Die mit ethnischen Gruppen des benachbarten indischen Bundesstaates Assam verwandten Chin sind in den Bergländern im Nordwesten des Landes angesiedelt und leben in erster Linie vom Fischfang und von der Jagd. In der Chin-Gesellschaft werden die einzelnen Gruppen von absoluten Herrschern regiert, die gewöhnlich auch die obersten Priester der traditionellen Religion sind. Die Kachin, ein Bergvolk, leben vorwiegend im äußersten Norden Myanmars an der chinesischen Grenze und sind mit den Chinesen verwandt. Das Herrschertum ist bei ihnen erbrechtlich geregelt. Außerdem gibt es in der birmanischen Bevölkerung noch bedeutende, aus Indien und China eingewanderte Minderheiten, darunter vor allem die Rohingya, die vier Prozent der Bevölkerung stellen.
Die Einwohnerzahl Myanmars beträgt etwa 45,6 Millionen, woraus sich eine Bevölkerungsdichte von 67 Einwohnern pro Quadratkilometer ergibt, eine der geringsten in Südostasien. Die Bevölkerung lebt zu über 75 Prozent in ländlichen Gebieten; die meisten städtischen Gebiete sind im Grunde größere Dörfer, die von der Landwirtschaft leben. Die Lebenserwartung beträgt durchschnittlich 57 Jahre.